Shopify GraphQL vs. REST API: Ein Leitfaden zur Wahl der besten API

Shopify bietet zwei Haupttypen von APIs: GraphQL und REST API. Beide haben ihre einzigartigen Vorteile und Herausforderungen. In diesem Artikel werden wir die wichtigsten Unterschiede zwischen diesen beiden Technologien aufzeigen, um Ihnen bei der Entscheidung zu helfen, welche API für Ihr spezifisches Projekt am besten geeignet ist.

Was ist GraphQL?

GraphQL und REST API sind zwei unterschiedliche Paradigmen für den Zugriff auf Daten und die Kommunikation zwischen Clients und Servern, und jedes hat seine eigenen Vorzüge und Herausforderungen. Betrachten wir einige der wesentlichen Unterschiede und Gemeinsamkeiten, die Shopify-Entwickler berücksichtigen sollten, wenn sie sich für eine der beiden Optionen entscheiden.

Ein entscheidender Vorteil von GraphQL besteht darin, dass es eine Flexibilität bietet, die bei REST-APIs möglicherweise fehlt. Bei REST muss der Entwickler für verschiedene Anwendungsfälle verschiedene Endpunkte kennen und verwenden. Dies kann zu Über- oder Unterabfragen führen; das bedeutet, dass der Client entweder zu viele Daten zieht, die nicht unmittelbar benötigt werden, oder gezielt bestimmte Daten mehrfach anfordern muss, was ineffizient ist. GraphQL hingegen erlaubt es, exakt die benötigten Daten in einer einzigen Anfrage zu definieren. Dies wird durch die Nutzung eines einzigen Endpunktes erreicht, an den strukturierte Anfragen geschickt werden können.

Ein weiteres leistungsstarkes Feature von GraphQL ist die Möglichkeit der Datenmanipulation und Echtzeitaktualisierungen über das Abonnieren von Änderungen. Dank der Subscription-Funktion sind Clients in der Lage, sich für Aktualisierungen bei bestimmten Datenquellen zu registrieren, was insbesondere für Anwendungen mit Echtzeit-Anforderungen wie Live-Chats oder Echtzeit-Tracking unerlässlich ist. REST-APIs bieten standardmäßig keine solche Funktionalität; hier sind oft zusätzliche Implementierungen erforderlich, wie zum Beispiel Websockets oder externe Services wie Firebase.

Die strenge Typisierung und Schema-Validierung in GraphQL trägt zur Robustheit und Sicherheit der Anwendungen bei. Anfragen werden gegen ein vorgegebenes Schema geprüft, was sicherstellt, dass nur gültige Daten gelesen oder geschrieben werden. Dies reduziert nicht nur die Fehleranfälligkeit, sondern bietet auch eine verbesserte Dokumentation und Autovervollständigung in Entwicklungsumgebungen. Die Selbstbeschreibbarkeit des Schemas in GraphQL ermöglicht eine nahtlose Integration von Tools zur API-Erkundung, wie etwa GraphiQL oder die Insomnia-Plattform.

Trotz der interessanten Vorteile gibt es auch Herausforderungen bei der Verwendung von GraphQL. Die Komplexität der Abfragen kann schnell zunehmen, insbesondere bei tief verschachtelten Datenstrukturen. Dies kann zu einer hohen Belastung des Servers führen, da komplexe und viele Ressourcen beanspruchende Abfragen schwierig zu optimieren sind. Während REST hier durch die Nutzung begrenzter und expliziter Endpunkte eine gewisse Kontrolle ermöglicht, muss bei GraphQL ein sorgfältiges Rate-Limiting und eine Leistungsüberwachung implementiert werden, um Missbrauch und Leistungseinbußen zu vermeiden.

Für Shopify-Entwickler, die international aufgestellt sind, ist die Lokalisierung und Internationalisierung von Daten oft ein wichtiger Aspekt. GraphQL ermöglicht es, mehrere Sprachen und lokale Einstellungen in einer einzigen Anfrage zu verwalten, indem spezifische Felder für die gewünschte Sprache oder Region angefragt werden. REST hingegen würde hierfür mehrere Endpunkte oder zusätzliche Parameter benötigen, was zu einer weniger eleganten und potenziell unübersichtlicheren API-Architektur führen könnte.

Ein weiterer Aspekt, der besonders im E-Commerce-Bereich wie Shopify relevant ist, ist die Batch-Verarbeitung von Daten. GraphQL ermöglicht es, mehrere differentierte Datenanforderungen in einer einzigen Netzwerkoperation zu bündeln, was die Ladezeiten reduziert und die Performance der Anwendung verbessert. Dies steht im Gegensatz zu REST, wo separate Endpunkt-Anfragen für jede benötigte Ressource gestellt werden müssen, was zu einer erhöhten Latenz führen kann.

Entwickler, die Wert auf eine schnelle Prototypenerstellung und die Iteration neuer Features legen, schätzen GraphQL insbesondere wegen seiner starken Entwickler-Tools und der schnellen Anpassbarkeit durch Versionierung und Erweiterung des Schemas. Sie können neue Features häufig ohne größere Änderungen an der Backend-Architektur einführen und sind dabei flexibler als mit einer starreren REST-Struktur.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass die Wahl zwischen GraphQL und REST nicht zwingend black and white ist. Oft kann es sogar sinnvoll sein, beide Technologien in einer Hybrid-Architektur zu kombinieren, um deren jeweiligen Vorteile optimal zu nutzen. Zum Beispiel könnte GraphQL für die flexible Datenabfrage und REST für bestimmte, gut definierte und oft unveränderliche Prozesse eingesetzt werden. Die richtige Entscheidung hängt stark vom spezifischen Anwendungsfall, den technischen Anforderungen und den bereits vorhandenen Systemen ab, die integriert werden sollen.

REST API und ihre Prinzipien

REST API und ihre Prinzipien: REST, oder Representational State Transfer, ist eine Architektur, die von Roy Fielding in seiner Dissertation im Jahr 2000 definiert wurde. Obwohl GraphQL sich durch die Bereitstellung von Daten in einem einzigen Aufruf auszeichnet, bietet REST eine andere Herangehensweise, die sich durch bestimmte Prinzipien auszeichnet und in vielen Szenarien immer noch sehr beliebt ist.

REST verwendet standardisierte HTTP-Methoden wie GET, POST, PUT und DELETE, um die Interaktionen zwischen Client und Server zu steuern. Jede Ressource in einer RESTful-Architektur wird durch eine URL eindeutig identifiziert. Dies bedeutet, dass jede Datenoperation entsprechend ihrer HTTP-Methode erfolgt: GET ruft Daten ab, POST fügt neue Daten hinzu, PUT aktualisiert vorhandene Daten und DELETE entfernt Daten. Diese klaren und verständlichen Methoden erleichtern nicht nur die Implementierung, sondern auch das Verständnis und die Wartung des Systems.

Ein weiteres Schlüsselelement von REST ist die Nutzung einer einheitlichen Schnittstelle. Dies vereinfacht die Architekturen und fördert die Entkopplung der Client- und Server-Komponenten. Ein Client muss nur die URL der Ressource und die entsprechende HTTP-Methode kennen, um zu interagieren. Im Gegensatz zu GraphQL, das die Interaktionen über ein einziges Endpoint bündelt und dabei umfangreiche Abfragen unterstützt, bietet REST eine Reihe klarer, spezialisierter Endpunkte.

Ein erheblicher Vorteil der REST-Architektur ist ihre Skalierbarkeit. RESTful Dienste können leicht skaliert und in einer verteilten Umgebung implementiert werden. Diese Architektur ermöglicht es Servern, besondere Aufgaben zu übernehmen und dennoch unabhängig voneinander zu agieren. Server können Daten cachen und so die Ladezeiten und die Serverlast reduzieren, was insbesondere bei häufig angeforderten Daten sehr nützlich ist.

Allerdings gibt es auch gewisse Nachteile. Ein häufig gestellter Kritikpunkt ist das sogenannte Overfetching und Underfetching von Daten. Bei REST können für komplexere Datenanforderungen mehrere Anfragen erforderlich sein, da kein Mechanismus vorhanden ist, um die genaue Datenform anzupassen, wie es bei GraphQL möglich ist. Zusätzlich kann das Datenmodell bei größeren Anwendungen schnell unübersichtlich werden, wenn viele Endpunkte definiert werden müssen.

Die serverseitige Speicherung ist ein weiteres Charakteristikum von REST, das den Entwicklern erlaubt, Zustände und Informationen über Benutzer und Sitzungen auf der Serverseite zu speichern. Dies ist in vielen Anwendungen notwendig, bringt aber auch zusätzliche Komplexität in der Serververwaltung mit sich. Die einzelnen Anfragen sind stateless, was bedeutet, dass sie keine Information über den Zustand früherer Anfragen speichern. Dies macht REST APIs extrem flexibel und skalierbar, kann aber je nach Anwendung eine Herausforderung darstellen.

Im Vergleich zu GraphQL, das alle benötigten Daten in einer einzigen Anfrage liefern kann, können bei REST mehrere Anfragen erforderlich sein, um alle relevanten Daten zu erhalten. Dies kann zu höheren Latenzzeiten und einer erhöhten Netzwerkauslastung führen. Entwickler, die REST verwenden, müssen daher oft zusätzlich Caching-Strategien und Optimierungen implementieren, um die Effizienz zu maximieren.

Die Unabhängigkeit der Komponenten ist ein weiteres wichtiges Prinzip. RESTful APIs erlauben es, die Client- und Server-Komponenten unabhängig voneinander zu entwickeln, zu aktualisieren und zu skalieren. Dies trägt zu einer flexiblen und modularen Anwendungsarchitektur bei, die Änderungen und Erweiterungen erleichtert.

Insgesamt bietet REST eine bewährte und leicht verständliche Methode zur API-Entwicklung, die besonders dann vorteilhaft ist, wenn eine einfache, skalierbare und wartbare Schnittstelle benötigt wird. Es gibt bestimmte Kontexte und Anwendungsfälle, in denen REST gegenüber GraphQL bevorzugt werden kann, trotz der Einschränkungen hinsichtlich der Flexibilität und Effizienz bei komplexen Datenanforderungen.

In den folgenden Kapiteln werden wir detaillierter auf die spezifischen Vor- und Nachteile von GraphQL und REST für Shopify-Entwickler eingehen. Dabei werden wir untersuchen, welche Anwendungsfälle für welchen Ansatz besser geeignet sind und wie Entwickler die optimale Wahl für ihre spezifischen Anforderungen treffen können.

Conclusions

Sowohl GraphQL als auch REST API haben ihre Vorzüge und eigenen Einsatzgebiete. Während GraphQL flexibler und effizienter für komplexe Datenabfragen ist, bietet REST API eine unkomplizierte und bewährte Architektur. Die Wahl der API hängt vom spezifischen Anwendungsfall und den Projektanforderungen ab.

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